Die Erde bewegt sich in einer leicht elliptischen Bahn um die Sonne. Dabei ist ihre Rotationsachse um etwa 23,5° gegenüber der Senkrechten zur Erdbahn geneigt. [1]
Ekliptik der Erde. Der schräg eingezeichnete Kreis gibt die Äquatorebene der Erde an, der horizontal verlaufende Kreis wird als Himmelsäquator bezeichnet. Quelle: [Boer2009]
Aufgrund dieser Neigung wird während des Nordsommers die Nordhalbkugel und während des Nordwinters die Südhalbkugel stärker bestrahlt. Dieser Effekt überwiegt, was die Nordhemisphäre anbelangt, bei weitem die leicht erhöhte Sonneneinstrahlung im Januar aufgrund eines geringeren Sonnenabstands: Der sonnennähste Punkt (Perihel) wird am 2. Januar, der entfernteste Punkt (Aphel) am 2. Juli durchlaufen.
Beleuchtungsverhältnisse zum Zeitpunkt der Sommersonnenwende (oben) bzw. Wintersonnenwende (unten). Nach: [Roedel2000]
Jeweils zur Sonnenwende am 21. Juni bzw. am 21. Dezember erreicht die Sonne am
nördlichen bzw. südlichen Wendekreis (23,5° N/S) ihren Höchstand
(‘Scheitelpunkt’, ‘Zenit’). Zum gleichen Zeitpunkt geht jenseits der Polarkreise
() N/S die Sonne nicht unter (Polartag). Der
Frühlings- bzw. Herbstpunkt markiert die Tag- und Nachtgleiche, an welcher beide
Hemisphären gleich stark bestrahlt werden. Zu diesen Zeitpunkten steht die
senkrecht über dem Erdäquator.
Mit Hilfe des als “Deklination” bezeichneten Winkels zwischen
Himmelsäquator und den analog zu den Breitenkreisen dazu verlaufenden
Parallelkreisen kann der jahreszeitliche Verlauf des Sonnenhöchststands
(‘Kulmination’) in Abhängigkeit von der geographischen
Breite
berechnet werden:
(1)
Augsburg (48,5° N, 11° S) erreicht beispielsweise während der Sommersonnenwende
eine Mittagshöhe von .
Scheinkräfte auf der Erde
Die Erdrotation kann in der Meteorologie in guter Näherung
als als konstant angenommen werden. Dadurch gilt für die Änderung der
Geschwindigkeit
im Erdsystem aus Sicht eines Inertialsystems
([Etling2008]):
(2)
Die Eulersche Zerlegung
Für eine beliebige skalare oder vektorielle Funktion des Ortes und der Zeit
gilt für das totale
Differential:
(3)
bzw. für dessen zeitliche Änderung in umgeschriebener Form
(4)
Mit Hilfe der Definition der Divergenz erhält man mit
das gewünschte Resultat:
(5)
Herleitung der Vorticity-Gleichung
Zur Herleitung der Vorticity-Gleichung sind einige Rechenregeln für
Differentialoperatoren nötig. In Gleichung (6) sind die
relevanten Formeln zusammengestellt, wobei und
jeweils beliebige vektorielle Größen sind, und
ein Skalar
([Bronstein2001], [Etling2008]).
(6)
Ausgangspunkt für Herleitung der Vorticity-Gleichung ist die Navier-Stokes-Gleichung (?), die hier zur Übersichtlichkeit noch einmal wiedergegeben wird:
Mittels einer anderen Variante der Eulerschen Zerlegung (5)
folgt für die Zeitableitung auf der
linken Seite: [2]:
(8)
Dieser Ausdruck wird in Gleichung (7) eingesetzt. Hierauf kann nun
der Rotationsoperator () angewandt werden. Mit der
Definition der Vorticity
ergibt sich für die linke Seite der
Vorticity-Gleichung:
Nach Anwendung des Rotationsoperators ergibt sich für die rechte
Seite der Vorticity-Gleichung bei konstanter Luftdichte :
Hier wurde die Konstanz der Erdrotation vorausgesetzt
und bei der Berechnung des Reibungsterms ausgenutzt, dass der
Laplace-Operator invariant gegen Drehungen ist ([Bronstein2001]).
Somit lassen sich beide Seiten zur Vorticity-Gleichung zusammenfassen:
(9)
Formelzeichen
Symbol | Definition/ Einheit | Erläuterung |
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![]() |
Fläche |
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Anströmwinkel | |
![]() |
Auftriebsbeiwert | |
![]() |
![]() |
spez. Wärme eines Gases für ![]() |
![]() |
![]() |
spez. Wärme eines Gases für ![]() |
![]() |
Widerstandsbeiwert | |
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Deformationstensor | |
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Polarwinkel der Erder | |
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![]() |
Energie |
![]() |
Emissionskoeffizient | |
![]() |
![]() |
Kraft |
![]() |
![]() |
Coriolis-Parameter |
![]() |
Breitenwinkel der Erde | |
![]() |
Azimuthwinkel der Erde | |
![]() |
Generationsrate von Elektron-Loch-Paaren | |
![]() |
![]() |
effektive Schwerkraft |
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Dynamische Viskosität (Kapitel Die Physik der Atmosphäre) | |
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Wirkungsgrad | |
![]() |
![]() |
Stromstärke |
![]() |
![]() |
Masse |
![]() |
Eigenleitungsdichte | |
![]() |
Nabla-Operator ![]() |
|
![]() |
![]() |
(Licht-)Frequenz |
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Reibungstensor | |
![]() |
![]() |
Leistung |
![]() |
![]() |
Impuls |
![]() |
![]() |
Luftdruck |
![]() |
![]() |
Wärmemenge |
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![]() |
Widerstand |
![]() |
Ortsvektor bzw. Radius | |
![]() |
![]() |
Dichte |
![]() |
Standardabweichung | |
![]() |
![]() |
Großkreis-Entfernung |
![]() |
![]() |
Temperatur |
![]() |
![]() |
Zeit |
![]() |
![]() |
Spannung |
![]() |
![]() |
Umlaufgeschwindigkeit |
![]() |
![]() |
Geschwindigkeit |
![]() |
Schubspannungsgeschwindigkeit | |
![]() |
![]() |
Wasserdampfgehalt (absol. Feuchte) |
![]() |
![]() |
Rotationsvektor |
![]() |
![]() |
Kreisfrequenz |
![]() |
![]() |
Rauhigkeitshöhe |
![]() |
Relative Vorticity | |
![]() |
Absolute Vorticity |
Naturkonstanten
Symbol | Wert | Bezeichnung |
![]() |
![]() |
(Vakuum-)Lichtgeschwindigkeit |
![]() |
![]() |
Eulersche Zahl |
![]() |
![]() |
Elementarladung |
![]() |
![]() |
Schwerebeschleunigung in Erdnähe |
![]() |
![]() |
Plancksches Wirkungsquantum |
![]() |
![]() |
von-Karman-Konstante |
![]() |
![]() |
Boltzmann-Konstante |
![]() |
![]() |
Magnetische Feldkonstante |
![]() |
![]() |
Kreiszahl |
![]() |
![]() |
Allgemeine Gaskonstante |
![]() |
![]() |
Erdradius |
![]() |
![]() |
Stefan-Boltzmann-Konstante |
Zu guter Letzt möchte ich mich bei allen bedanken, die auf vielseitige Weise zum Gelingen dieser Arbeit beigetragen haben. Als Höhepunkt und Ende meines Studiums an der Universität Augsburg wurde sie am Lehrstuhl für Experimentelle Plasmaphysik bzw. in den vom Wissenschaftszentrum Umwelt (WZU) zur Verfügung gestellten Räumlichkeiten angefertigt. Das offengeistige und interdisziplinäre Klima in diesem Umfeld wird mir noch lange positiv in Erinnerung bleiben.
Insbesondere möchte ich mich ganz herzlich bei folgenden Personen bedanken:
Anmerkungen:
[1] | Die Richtung, in welche die Rotationsachse geneigt ist, dreht sich aufgrund der Präzession einmal in etwa 25700 Jahren um die Bahnsenkrechte. |
[2] | Diese sogenannte Weber-Transformation wird in [Roedel2000] trickreich
hergeleitet, folgt mit ![]() |
Literaturhinweise:
[Boer2009] | K.S. de Boer: Bewegungen von Erde und Mond. 2009, http://www.astro.uni-bonn.de/~deboer/eida/erdemond.html |