Langfristig ist der Weg hin zu nachhaltigen Formen der Elektrizitätsgewinnung unumgänglich. Dass sich allerdings bereits in gut 20 Jahren aufgrund einer stärkeren Nutzung regenerativer Energien, speziell von Windkraft und Solarstrahlung, die heute vorherrschende Form der Stromversorgung grundlegend verändern könnte, mag angesichts der noch geringen Beiträge durch Photovoltaik sowie hohe Schwankungen in den Windkrafterträgen auf den ersten Blick als unwahrscheinlich erscheinen.
Eine genauere Analyse der Zusammenhänge zwischen Wind- und Solarangebot, wie sie die vorliegende Arbeit zum Ziel hatte, zeigt allerdings, dass sich die Schwankungen zwischen Wind und Sonne tatsächlich zu einem gewissen Grad ausgleichen, also eine negative Korrelation zwischen den jeweiligen Angeboten besteht. In Kapitel: Statistische Analyse von Wetterdaten stellt sich heraus, dass dieser Zusammenhang an windreichen Standorten deutlicher zum Tragen kommt als an windarmen. Zusätzlich folgt aus der statistischen Analyse der vorliegenden Wetterdaten:
Aus den örtlichen Korrelationen des Windes, welche in West-Ost-Richtung wesentlich stärker ausgeprägt sind als in Nord-Süd-Richtung, spiegeln sich die in Kapitel: Die Physik der Atmosphäre theoretisch erörterten Zirkulationsmuster wider.
Bezogen auf die Elektrizitätsversorgung zeigt sich daraufhin in Kapitel:
Regenerative Potentiale im deutschen Stromnetz, dass es trotz der negativen Korrelation zu starken
Schwankungen in der Summe aus Wind- und Solarkraft kommen kann. Da diese bei
einem weitgehenden Ausbau der regenerativen Energien in der Größenordnung des
gesamten Strombedarfs liegen können, ist ein massiver Ausbau an
Elektrizitätsspeichern zwingend erforderlich, um die bereitgestellten
Energiemengen in vollem Umfang nutzen zu können. Ist allerdings eine
ausreichende Speicherkapazität vorhanden, so können Windkraft und Photovoltaik
fossile Energieträger in großem Umfang ersetzen und somit zur Vermeidung von
-Emissionen beitragen (Tabelle: Emissionen
(Elektrizitätserzeugung)).
Jahr | 1987 | 2005 | “2010-A” | “2010-B” | “2010-C” | “2020” | “2030-A” | “2030-B” |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|
![]() |
363 | 362 | 316 | 353 | 145 | 262 | 169 | 135 |
Durch den anhaltenden Anstieg der Elektrizitätsnachfrage konnten in den
vergangenen Jahren die Emissionen in Strombereich nicht gesenkt werden, obgleich
dieser in Deutschland einen Anteil von 43,2% an den Gesamtemissionen ausmacht.
[1] Eine Senkung der -Emissionen bei der Elektizitätserzeugung
ist folglich für das Erreichen der Klimaschutz-Ziele, wie sie u.a. im
Kyoto-Protokoll ([Kyoto1997]) festgehalten sind, von entscheidender Bedeutung.
Bei gleichbleibender Stromnachfrage können die Emissionen gemäß der
Modell-Szenarien für das Jahr 2020 um 27,8% und für das Jahr 2030 um 53,4% bzw.
62,8% in Abhängigkeit der installieren Speicherkapazität gesenkt werden.
Diesbezüglich zeichnet sich eine Übereinstimmung der vorliegenden Ergebnisse mit
der eingangs erwähnten Studie des Bundesverbandes für Erneuerbare Energie
[BEE2009] ab. Ob allerdings der dort prognostizierte Rückgang des
Elektrizitätsverbrauchs aufgrund Effizienzsteigerungen als realistisch anzusehen
ist, kann im Rahmen dieser Arbeit nicht diskutiert werden. Eine entsprechende
Tendenz zeichnet sich, wie in Abbildung: Entwicklung der Stromerzeugung zu erkennen ist, bislang nicht ab.
Anmerkungen:
[1] | In Deutschland betrug die Gesamtzahl an ![]() |