Emulieren von Windows-Programmen

Auch wenn es unter Linux für die meisten Zwecke eigene, auf dem Open-Source-Prinzip basierende Programme gibt, lassen sich bei Bedarf – allerdings ohne Garantie – kommerzielle Windows-Programme auch mittels des Windows-Emulators Wine installieren beziehungsweise bedienen. Um Wine unter Ubuntu 14 beziehungsweise Linux Mint 18 zu installieren, sollte man folgendermaßen vorgehen:

sudo add-apt-repository ppa:ubuntu-wine/ppa
sudo apt-get update
sudo apt-get install wine1.8

Nach der Installation von Wine können Windows-Programme (auch Installations-Programme) mittels wine programm.exe aufgerufen werden. Mittels winecfg beziehungsweise des entsprechenden Eintrags im Programm-Menü kann eine graphische Konfigurations-Oberfläche gestartet werden.

Das Emulieren von Programmen mit Wine hat allerdings Nachteile: Einerseits kann es (insbesondere bei alten Geräten) zu einer erheblichen Prozessor- und Speicherlast führen, andererseits sind Windows-Programme in der Regel nicht auf Linux-Systeme abgestimmt und stellen letztlich Sicherheitslücken dar. Wine sollte daher nur dann genutzt werden, wenn es unbedingt erforderlich ist, man dem Software-Hersteller vertrauen kann und (noch) kein entsprechendes Linux-Programm existiert.

Virtuelle Betriebsysteme

Eine andere Möglichkeit besteht darin, Windows unter Linux beispielsweise mittels KVM, QEMU oder VirtualBox als „Virtuelles Betriebsystem“ zu installieren. Windows-Programme können innerhalb dieser Umgebung wie unter Windows üblich installiert und benutzt werden.

Der Vorteil dieser Methode liegt darin, dass auf diese Weise können alle Windows-Programme benutzt werden, da es sich quasi um ein gesamtes Windows-System handelt. Zusätzlich ist es teilweise möglich, den aktuellen Stand des virtuellen Systems zu speichern und bei Bedarf wiederherzustellen – dies kann unter Windows nötige Firewalls und Virenscanner überflüssig machen.

Nachteilig ist bei dieser Methode, dass virtuelle Betriebssysteme oft mit erheblichen Geschwindigkeits-Einbußen verbunden sind und viel Arbeitsspeicher erfordern.